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KI in der Produktion: Wie Künstliche Intelligenz den Shopfloor verändert

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KI in der Produktion: Eine futuristische Fertigungsanlage mit integrierten digitalen Technologien und Automatisierungsprozessen.

Zusammenfassung: Die steigenden Anforderungen in der Produktion: von schwankender Nachfrage bis hin zu instabilen Lieferketten, fordern Unternehmen zunehmend heraus. Verstärkt wird diese Entwicklung durch die globale Vernetzung industrieller Systeme, die hohe Abhängigkeiten und dynamische Wechselwirkungen mit sich bringt. Um unter diesen Bedingungen wettbewerbsfähig zu bleiben, sind neue Lösungen gefragt, die über klassische Automatisierung hinausgehen. Künstliche Intelligenz (KI) eröffnet hier neue Wege: Sie erkennt Fehler frühzeitig, prognostiziert Wartungsbedarfe und steuert Prozesse zunehmend autonom. Dieser Artikel zeigt, wie Unternehmen mit KI ihre Produktion transformieren, vom Pilotprojekt bis zur skalierbaren Smart Factory.

Status Quo: Digitalisierung in der Fertigung

In den vergangenen Jahren hat die Industrie viele Schritte in Richtung Digitalisierung unternommen – von ERP- und MES-Systemen bis hin zu automatisierten Produktionslinien. Doch während große Unternehmen bereits auf intelligente Systeme zur Prozesssteuerung setzen, stehen viele kleine und mittelständische Betriebe noch am Anfang.

Der Weg zur vernetzten Produktion erfordert mehr als nur Technik: Es geht um Investitionen, Schulungen und die Integration neuer Systeme in bestehende Infrastrukturen. Der Einsatz von KI erfolgt deshalb meist schrittweise – beginnend in Bereichen wie Wartung, Qualitätssicherung oder Inbetriebnahme.

Was bedeutet KI auf dem Shopfloor?

Im Kontext der Produktion bezeichnet Künstliche Intelligenz, KI (kurz: KI; engl.: artificial intelligence, AI) Systeme, die auf Basis großer Datenmengen lernen, Muster erkennen und eigenständig Entscheidungen treffen. Im Unterschied zur klassischen Automatisierung geht es dabei nicht nur um das Abarbeiten von Aufgaben, sondern um eine adaptive Prozessoptimierung. Was KI so besonders macht, ist ihre Fähigkeit, aus großen Datenmengen zu lernen und sich kontinuierlich zu verbessern. Algorithmen ermöglichen es der KI, Störungen frühzeitig zu erkennen, zukünftige Entwicklungen vorherzusagen und Prozesse dynamisch anzupassen. Das Resultat: höhere Produktivität, verbesserte Produktqualität und eine stabilere, vorausschauend gesteuerte Fertigung.

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Die Vorteile von KI in der Produktion

Die Implementierung von KI in der Produktion bietet auf mehreren Ebenen deutliche Vorteile, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern:

  • Steigerung der operativen Effizienz und Produktivität: Durch den automatisierten Einsatz von KI wird die Produktionsgeschwindigkeit erhöht und Ausfallzeiten werden minimiert.

  • Fehlerreduktion und Prozesskonformität: KI ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung und sofortige Fehlererkennung, wodurch die Fehlerquote gesenkt wird.

  • Schnellere Problemlösung und Zeitersparnis: Intelligente Systeme erkennen Störungen in Echtzeit und leiten automatisch Gegenmaßnahmen ein.
  • Vorhersage von Wartungsbedarf: Maschinen können mit Hilfe von KI so überwacht werden, dass Wartungsmaßnahmen nur dann durchgeführt werden, wenn sie tatsächlich erforderlich sind
  • Erhöhte Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: KI-Systeme passen sich in Echtzeit an veränderte Produktionsbedingungen an. Sie ermöglichen es, schnell auf unerwartete Ereignisse zu reagieren und die Produktion dynamisch zu steuern.

KI-Anwendungen auf dem Shopfloor

Es gibt eine Vielzahl von Anwendungen, bei denen KI auf dem Shopfloor von Nutzen ist:

Automatisierte Inspektionen

KI-Systeme mit Bildverarbeitungstechnologie können Qualitätsprüfungen automatisch durchführen. Die Systeme analysieren Bilder von Produkten und erkennen Fehler wie Risse, Verformungen oder Farbabweichungen. So wird die Notwendigkeit für manuelle Inspektionen reduziert und gleichzeitig die Genauigkeit und Geschwindigkeit erhöht.

Roboter und kollaborative Roboter (Cobots)

Kollaborative Roboter, die zusammen mit Menschen arbeiten, übernehmen repetitive und gefährliche Aufgaben, die zuvor von Menschen erledigt wurden. Sie lernen, wie sie ihre Aufgaben besser ausführen können und passen sich flexibel an die Arbeitsumgebung an.

Digitaler Zwilling bei Inbetriebnahmen

Ein digitaler Zwilling hilft, die virtuelle Inbetriebnahme zu vereinfachen, indem er Mitarbeitende Schritt für Schritt durch den Prozess führt. KI lernt aus den erfassten Ereignissen auf dem Shopfloor und verbessert die Fertigung, indem sie Fehler frühzeitig erkennt und behebt.

Intelligente Planung und Steuerung

Durch die Analyse von Echtzeitdaten aus Aufträgen, Materialverfügbarkeit und Maschinenkapazitäten kann KI dabei helfen, die Produktion zu optimieren und Engpässe zu vermeiden. Dies führt zu einer besseren Auslastung der Maschinen und einer schnelleren Lieferung von Produkten.

Selbststeuernde Fertigungslinien

KI optimiert den gesamten Fertigungsprozess, indem sie Fertigungslinien autonom steuert und überwacht. Durch die Analyse von Prozessdaten wird die Produktion fortlaufend verbessert, wodurch die Notwendigkeit für manuelle Eingriffe verringert und Fehlerquellen reduziert werden.

Predictive Maintenance

KI-basierte vorausschauende Wartung nutzt Sensordaten und Algorithmen, um Prognosen abzuleiten, wann Maschinen Wartung benötigen (wie z.B. Verschleißteile auszutauschen), bevor ein Ausfall auftritt. Proaktive Wartung minimiert unvorhergesehene Ausfallzeiten und verlängert die Lebensdauer von Anlagen, wodurch Unternehmen Kosten senken können. 

Automatisierte Qualitätskontrolle durch KI

Mit Hilfe von KI können Qualitätskontrollen noch effizienter durchgeführt werden. KI-Systeme analysieren kontinuierlich Produktionsdaten und identifizieren fehlerhafte Teile oder Abweichungen in Echtzeit. Dies erhöht die Qualitätssicherung und reduziert die Wahrscheinlichkeit menschlicher Fehler.

KI-basierte Planung und Produktion

KI hilft nicht nur bei der Analyse von Produktionsdaten, sondern passt den gesamten Produktionsplan an sich ändernde Marktbedingungen, Materialverfügbarkeiten oder Maschinenkapazitäten an. Dies gewährleistet eine hohe Flexibilität und Effizienz, selbst bei schwankenden Produktionsanforderungen.

Die Rolle von 5G, Edge Computing und Blockchain in der Fertigung

Die Einführung von 5G, Edge Computing und Blockchain-Technologien wird die Implementierung von KI in der Fertigung weiter vorantreiben:

  • 5G: Mit der Einführung von 5G-Netzwerken wird die Kommunikation zwischen Maschinen und Systemen auf dem Shopfloor schneller und zuverlässiger. Dies ermöglicht eine Echtzeit-Datenverarbeitung und die nahtlose Integration von KI in Produktionsprozesse.
  • Edge Computing: Edge Computing ermöglicht es, Daten lokal auf Maschinen und Geräten zu verarbeiten, anstatt sie an zentrale Server zu senden. Dies verringert die Latenz und verbessert die Reaktionsgeschwindigkeit von KI-Systemen.
  • Blockchain: Blockchain-Technologie kann verwendet werden, um Daten im Produktionsprozess sicher und transparent zu verwalten. Sie stellt sicher, dass alle Transaktionen und Datenänderungen nachvollziehbar sind, was besonders in der Qualitätssicherung und der Rückverfolgbarkeit von Produkten von Bedeutung ist.

Mensch-Maschine-Interaktion und Arbeitsumfeld

Die Integration von KI auf dem Shopfloor verändert auch die Art und Weise, wie Menschen mit Maschinen interagieren. Während Maschinen zunehmend autonom arbeiten, bleibt der Mensch weiterhin ein entscheidender Bestandteil des Produktionsprozesses. KI kann die Arbeitsumgebung sicherer machen, indem sie potenzielle Gefahren in Echtzeit erkennt und den Mitarbeiter warnt.

Darüber hinaus kann KI dazu beitragen, repetitive und gefährliche Aufgaben von den Arbeitern zu übernehmen, wodurch diese sich auf komplexere und wertschöpfendere Aufgaben konzentrieren können. Eine solche Veränderung erfordert jedoch eine Anpassung der Arbeitsweise und eine entsprechende Schulung der Mitarbeiter.

Herausforderungen bei der Implementierung von KI

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Herausforderungen bei der Implementierung von KI im Produktionsumfeld. Diese reichen von technischen und organisatorischen Aspekten bis hin zu den Auswirkungen auf die Mitarbeiter. Im Folgenden sind einige der wichtigsten Herausforderungen aufgelistet.

1. Systemintegration

Die Integration von KI in bestehende Produktionssysteme erfordert oft die Nachrüstung alter Maschinen oder die Schaffung neuer Infrastrukturen. Dies stellt sowohl eine technische als auch eine finanzielle Herausforderung dar, da neue Hardware und Software benötigt werden, um die Systeme miteinander zu verbinden.

2. Fachkräftemangel

KI-Systeme sind komplex und erfordern ein hohes Maß an Fachwissen. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie die richtigen Fachkräfte haben, um KI-Lösungen effektiv zu implementieren und zu betreiben.

3. Datenqualität 

KI ist nur so gut wie die Daten, mit denen sie arbeitet. Eine unzureichende Datenqualität kann die Genauigkeit und Effizienz von KI-Systemen beeinträchtigen.Nur durch hochwertige und zugängliche Daten können KI-Modelle effektiv trainiert werden und ihre volle Leistungsfähigkeit entfalten.

4. Akzeptanz im Team

KI-Systeme übernehmen viele Aufgaben, die zuvor von Menschen ausgeführt wurden, was zu Ängsten vor Arbeitsplatzverlusten führen kann. Es ist daher wichtig, Mitarbeiter in den Prozess einzubeziehen, sie zu schulen und die Vorteile der KI für ihre Arbeit aufzuzeigen.

5. Kosten und ROI

Die Einführung von KI verursacht oft hohe Anfangsinvestitionen, sowohl für die Technologie als auch für laufende Betriebskosten. Unternehmen müssen daher den Return on Investment (ROI) sorgfältig prüfen, da es eine gewisse Zeit dauern kann, bis sich die Investitionen durch Effizienzsteigerungen oder Kostensenkungen auszahlen.

Fazit: Die Produktion von morgen beginnt heute

Künstliche Intelligenz verändert den Shopfloor in einem Tempo, das vor wenigen Jahren noch unvorstellbar schien. Unternehmen, die frühzeitig in KI investieren, können ihre Produktionsprozesse deutlich verbessern, Kosten senken und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Gleichzeitig erfordert die Einführung von KI eine durchdachte Strategie, die sowohl technische als auch menschliche Aspekte berücksichtigt.

Zukünftige Produktionsprozesse werden zunehmend von intelligenten Systemen geprägt sein, die in der Lage sind, eigenständig zu lernen, sich anzupassen und kontinuierlich zu optimieren. Es geht dabei nicht nur um das Lösen bestehender Herausforderungen, sondern vor allem darum, Produktionssysteme vorausschauend und strategisch zu gestalten. Für Unternehmen, die diesen Wandel aktiv vorantreiben, bietet KI enorme Potenziale. Die Zukunft der Fertigung ist vernetzt, autonom und vor allem intelligent. 

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FAQ | KI in der Produktion

Auf dem Shopfloor nutzt KI maschinelles Lernen, um Datenströme in Echtzeit auszuwerten, Anomalien zu identifizieren und Prozesse dynamisch zu steuern – ohne manuelle Eingriffe.

Machine Learning, Deep Learning, Computer Vision, IoT-Sensorik, Edge Computing und deren Integration in bestehende Systeme wie ERP oder MES.

Musterabweichungen werden automatisch erkannt – bevor sie sich auf Qualität oder Durchlaufzeit auswirken.

Durch vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) erkennt KI potenzielle Probleme an Maschinen, bevor diese ausfallen, und minimiert somit unerwartete Ausfallzeiten. Historische Maschinendaten werden hierbei analysiert und so potenzielle Ausfälle vorhergesagt.

KI analysiert Produktionsdaten und identifiziert Engpässe im Materialfluss, um einen effizienten und schnellen Produktionsablauf sicherzustellen. Sie passt den Fluss in Echtzeit an, sodass Materialien immer in der richtigen Menge und zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen.

Meist schrittweise – etwa durch Retrofit-Kits (veraltete Geräte mit neuer Technologie modernisieren), IoT-Sensoren oder cloudbasierte Analyse-Tools, die mit bestehenden Maschinen verbunden werden.

KI-Systeme sind auf hochwertige Daten angewiesen. Ihre Integrität muss durch Firewalls, Verschlüsselung und laufende Wartung gesichert werden.

Machine Learning (ML) ermöglicht es Maschinen, aus historischen Produktionsdaten zu lernen und Muster zu erkennen, um Vorhersagen über zukünftige Abläufe zu treffen. In der Industrie wird ML z.B. für Fehlererkennung, Qualitätskontrolle und Prozessoptimierung genutzt.

Deep Learning nutzt künstliche neuronale Netze, um komplexe Aufgaben wie Bild- oder Spracherkennung zu automatisieren. Es wird in der Industrie eingesetzt, um komplexe Aufgaben wie Bilderkennung in Qualitätsprüfungen oder Analyse von Maschinendaten für vorausschauende Wartung zu automatisieren.

IoT (Internet of Things) verbindet Geräte über das Internet, während Edge Computing Daten lokal an der Quelle verarbeitet, um die Latenz zu verringern und die Effizienz zu steigern. Zusammen ermöglichen sie eine schnellere und zuverlässige Datennutzung für Echtzeitanwendungen.

Image: Adobe Stock – Copyright: © SiSter-AI-Art – stock.adobe.com

Marion Heinz
Editor
Content writer with a background in Information Management, translating complex industrial and digital transformation topics into clear, actionable insights. Keen on international collaboration and multilingual exchange.

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